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Private Reiseberichte - der Weg ist das Ziel
Letztes Update: 01.02.2022
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Süditalien 2004
20. Feber 2004

Eines vorweg:
Wir haben versucht uns am WOMO-Führer zu orientieren.
Eine halbwegs gute Karte hatten wir natürlich auch.

Jedoch waren damals noch keine GPS Koordinaten im Buch und NAVI hatten wir auch noch keines, so dass wir so manchen Beschreibungen nicht wirklich gut folgen konnten.

Viele Stellplätze haben wir jedoch gefunden und der WOMO-Führer war uns eine große Hilfe.

Heute gibt es natürlich den WOMO Führer mit GPS Daten - einfach super!!
Unsere erste Tour mit dem VW LT31, um der Kälte zu entfliehen.

Bekannte haben uns im Herbst 2003 vom Winter auf Sizilien vorgeschwärmt. Mit Beginn des Jahres 2004 reifte in uns der Entschluss, Süditalien und Sizilien mal aus eigenem Erleben im Winter kennenzulernen.

Unser WOMO ist komplett isoliert und somit absolut wintertauglich. Letzen Winter waren wir über Sylvester in Holland und dann Anfang Jänner 2003 in Deutschland bei unseren Verwandten in Thüringen und Bad Schmiedeberg.

Dort haben wir schon bei minus 10 Grad im WOMO übernachtet ohne abzufrieren.
Somit hatten wir keine Sorge wegen der Temperaturen im winterlichen Süden.

Bei kaltem, ungemütlichem Wetter fahren wir los auf der Suche nach einem Italien ohne Hektik und ohne Touristen.

Wir fahren durch das Kanaltal nach Italien, durch Udine, entlang der Küste bis kurz vor Ancona nach Marzocca, wo wir direkt an der Küste in einem Wohngebiet eine ruhige Nacht verbringen.
Zwischen den Ortschaften, die direkt an der Küste liegen, zieht sich das eiserner Band der Italienischen Bahn viele Kilometer gen Süden. Rechts davon die Landesstraße und immer wieder Unterführungen die oft nur 2,5 Meter hoch sind. Mit dem WOMO haben wir da schon Probleme an den Strand zu kommen. Nach dreimaligen Versuchen finden wir endlich eine Unterführung, die hoch genug ist, um durchzukommen.
Am Morgen nach dem Frühstück und einem ausgiebigen Strandspaziergang schwingen wir uns wieder ins WOMO und richteten die Nase weiter gen Süden.
Leider hat uns jedoch in der Nacht der Regen eingeholt und die nächsten beiden Tage waren recht naß. Auch unsere Hunde waren kaum trocken zu kriegen.
Zu dieser Zeit haben wir noch vier Hunde. Einen Deutschen Schäferhund, den Nicco, dann unsere drei Westhighland White Terrier, die Ivonn, die Aidy und den Rocky.

Wenige Kilometer nach Ancona, immer an der Küste entlang, wo sich Ort an Ort reiht, fahre ich mal schnell auf die Seite in eine Wiese hinein, um die Hunde rauszulassen.
O je, kaum war ich mit dem WOMO am Grün angelangt, habe ich bemerkt, dass dies ein großer Fehler war. Wegen dem Regen war die Wiese ziemlich tief. Es half kein unterlegen der Fußmatten, keine unterlegen der Kette. Die Hinterräder waren bis zur Felge im Dreck. Super....

Was nun? Nach zehn Minuten kommt ein Polizeiauto vorbei, das glücklicherweise anhält. Mit Händen und Füßen haben wir uns verständigt. Anschieben hat auch nichts gebracht. Nun kommt noch eine zweiter Polizeiwagen und die Diskussion unter den Polizisten ist recht lebhaft, hilft unserem WOMO aber nicht heraus. Jetzt kommt zum Glück ein kleiner Allrad-LKW vorbei, wird von einem Polizisten angehalten und mit meinem Abschleppseil sind wir Ruck-Zuck raus aus der Wiese. Es waren alle sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Auf meine wiederholte Nachfrage wurde ein Entgelt zurückgewiesen und die Polizisten und der Truckfahrer wünschten uns noch eine gute Reise.

Es gibt ihn also doch, den netten und freundlichen Italiener.

Ab in den Süden ist unser Devise.
Entlang der Küste, dann mal wieder ein Stück auf der Autobahn fahren wir so bis in des Stiefels Sporn nach Gargano.

Vorbei am Lago di Lesina biegen wir ab zum Torre Mileto.
Am Straßenrand stehen große Kaktushecken die auch jetzt im Februar blühen und Früchten tragen.


Apulien
Angekommen an der Küste, in Sichtweite zum Torre Mileto finden wir einen super großen, Parkplatz, den wir ganz für uns alleine haben.

Diese Torre wurden im Mittelalter als Wachtürme gebraucht.
Am Morgen nach einer windigen Nacht, schlagen die Wellen kräftig an den Strand und es bricht langsam die Sonne durch die Wolken. Es verspricht ein schöner Tag zu werden.

Ein Spaziergang entlang der Küste, bis zum Torre macht nicht nur uns, sondern auch unseren Hunden viel Spaß.

Zurück am Parkplatz, sehen wir an seinem Rand einen Verkaufsstand stehen. Wir sind natürlich neugierig und gehen hin. Es ist ein Gemüsestand mit viel frischem Obst und einem netten älteren typischen Italiener. Wir sind überrascht, als wir im schönsten schwäbischen Dialekt angesprochen werden.
Der gute Mann war 20 Jahre in Deutschland bei VW beschäftigt. Wir haben uns bei ihm mit frischem Gemüse und Obst versorgt und nebenbei noch Völkerverständigung gemacht. Einfach toll.
Wir verlassen den Torre und wenden uns wieder nach Süden. Vorbei an vollen Orangenbäumen, an Olivenhainen wo die Olivenbäume gerade geschnitten werden. Wir fahren durch den Ort Rodi Garganico auf der Suche nach einem im WOMO-Führer angegebenen Wasserhahn, den wir aber nicht finden. Erst beim Betrachten unserer Videoaufnahme merken wir, dass wir an der Brunnenwand
in San Manáio einfach vorbeigefahren sind.

Unsere Hunde sitzen wie immer in der ersten Reihe und Aydi muß wie immer alle anderen Hunde, die vorbeilaufen kräftig verbellen.
Im Ort fahren wir an mehreren Polizisten vorbei und schicken die Hunde auf Tauchstation, damit wir nicht angehalten werden.
Irgendwann kommen wir drauf, dass es hier im Süden keinen interessiert, ob unsere Hunde vorne sitzen oder nicht.
Nach San Manáio geht es kurvig bergauf.
Ein Hinweisschild teilt uns mit, dass wir Richtung Peschici unterwegs sind.

Im Kalkstein sind immer wieder kleiner Höhlungen zu sehen.
Ein WOMO kommt uns entgegen, wir sind also nicht alleine unterwegs und wir kommen uns vor, als ob wir durch die Alpen fahren.

Dann öffnet sich der Blick auf einen tief unter uns liegenden Traumstrand von Bellariva - wir sind wirklich in Süd-Italien.




Nach wenigen Kilometern kommen wir aus dem Wald heraus und bestaunen den herrlichen Blick auf Peschici.

Die langen Wellen laufen den zu dieser Jahreszeit einsamen Sandstrand hoch.
Etwas weiter an des Stiefels Sporn, erreichen wir Vieste    und bestaunen bei kräftigen Wind das Wahrzeichen des Ortes, eine dicke Felsnadel mit Namen: Pizzomuno.

Wegen des starken Windes durfte nur der Käptn aussteigen, um den Felsen im Foto fest zuhalten. Da kommt ein junges Paar vorbei, angezogen mit wattierten Jacken und hat sich gewundert, dass ich nur im Shirt hier draußen bin. Es war zwar Wind aber mit 18 Grad doch nicht kalt, für unser Verständnis.


Die Mittagszeit ist da und wir finden gleich 500 Meter nach dem Pizzomuno bei einem geschlossenen Restaurant am Sandstrand einen kleinen Parkplatz mit einem Bach der hier ins Meer mündet.
Mit dem Besen und einem Kübel Süßwasser wird unser WOMO mal vom gröbsten Schmutz befreit.
Unsere Vierbeiner toben und jagen durch den Sand.
Es blüht und grünt schon im Feber.



An einem Felsabbruch bleiben wir an dem kleinen Parkplatz stehen um die Aussicht zu genießen und sehen hauptsächlich das .....

Ja was ist das eigentlich ????



Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der “Strick”
als Raupenkarawane von Eichenspinnern.

So was haben wir auch noch nie gesehen!
Nach einigem Auf und Ab an der Steilküste wollen wir zu jenem Ort, der am WOMO-Führer als Titelbild dargestellt wird.

Hier soll es ruhig und einsam sein, besonders außerhalb der Saison. Eigentlich haben wir den Weg hinunter zum Wasser recht schnell gefunden.

Also hinunter zum Traumplätzchen.

Durch einige Serpentinen kurven wir auf asphaltierten, mit Schotter bedeckten Weg, uns immer in Acht nehmend von herein hängenden Ästen hinunter zum Wasser.

Natürlich ist jetzt nicht Sommer, aber das was wir hier vorgefunden haben, dass kann ich fast nicht glauben.

An der linken Seite in einem betonierten Kasten in der Größe von ungefähr 1x1x2 Meter war Müll, Glas und andere undefinierbare Dinge, teilweise verbrannt, deponiert.

Auch neben dem Kontainer war der Müll weit verstreut.

So eine Mülldeponie und dann der extrem schräg abfallende enge Platz am Wasser hat uns nach kurzer Besichtigung gleich wieder weiter getrieben.
Unser WOMO trägt uns von diesem “Superstrand” wieder hinauf auf die Küstenstraße, wo wir nach einigen Kilometern bei
Baia della Zagare dieses Foto schossen, das auch im WOMO-Führer auf Seite 56 in der Tour 3 zu finden ist.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir suchen nach einem Übernachtungsplatz. Wir lassen uns von Familie Schulz Richtung Monte Sant Angelo führen und entdecken auf halber Höhe gleich nach dem alten Kirchlein rechts neben der Straße, etwas versteckt hinter Büschen einen passablen Stellplatz.
Beim Spaziergang auf einem Waldweg finden wir blau und weiß blühenden wilden Rosmarin der seinen Duft an unsere Nasen weiter gibt.

Um 7 Uhr am nächsten Morgen weckt uns ein fantastischer Sonnenaufgang und leider müssen wir feststellen, dass die Umgebung unseres ruhigen Plätzchens voll ist mit tausenden von Glasscherben. Es ist traurig, wenn so schöne Natur so vergewaltigt wird - einfach schade!




Als wir den Stellplatz verlassen und wieder auf der Hauptstraße sind, mußten wir feststellen, dass wir in der Nacht einen anständigen Sturm verschlafen haben. Die Straße war übersät mit Blättern und kleinen Ästen.

Ein Blick von der hohen Küstenstraße auf die Bucht von Manfredonia.

Die Industriestadt lassen wir links liegen, queren die Bucht von Manfredonia und staunen wieder mal über die Gemüsefelder in denen links und rechts der Straße junger Zwiebel und anderes Gemüse gezogen wird.
Wer im Süden Italiens ist, kommt an einem Besuch von Alberobello mit seinen steinernen runden Häusern mit den kegelförmigen Dächern nicht vorbei. Angekommen sind wir am Abend und haben oberhalb des Ortes einen schönen Parkplatz neben einem Wanderpark mit vielen Spazierwegen gefunden.

Bis gegen 2 Uhr früh kamen wir nicht viel zum Schlafen, weil ständig Autos kamen und nach kurzer Zeit wieder weg gefahren sind. Was die da wohl gemacht haben ?

Am nächsten Morgen geht es an die Besichtigung der Trullis. Die Dächer bestehen aus kleinen Steinplatten, die übereinander aufgeschichtet sind.
Früher mal verlangten die Adeligen und Fürsten von den Menschen eine Haussteuer. Nur die kegelförmigen Hütten der Schäfer waren davon ausgenommen. Und so versuchten die Menschen mit dem Errichten von solchen Häusern der Steuer zu entkommen.



Nach dem wir uns den Ort angesehen hatten und auch einige Postkarten kauften, brauchten wir natürlich auch Briefmarken.

Diese “Portobelli” waren nicht einfach zu kriegen und so fragten wir eine jüngeren Mann
(in der Hoffnung auf english konversation)
wo man denn “Portobelli” bekommen könnte.

Sehr hilfsbereit führte er uns zu einem Laden, wo wir dann die begehrten Briefmarken bekamen. Auf den Weg dorthin wurde eine sehr interessante Unterhaltung geführt.



Gegen Mittag haben wir den Brunnen neben der Kirche in Alberobello dazu benutzt, um köstliches frisches Wasser in unseren Wassertank zu füllen. Danke!



Unser Fahrt geht weiter, vorbei am Schloss Policoloro und wir erreichen damit nun Calabrien.
Wie am Bild zu sehen ist das Wetter leicht bewölkt bis sonnig. Es ist angenehm warm und das Wasser lockt uns eine kleine Straße beim Torre Spulico in der Bucht von Taranto, hinunter zum Strand zu fahren.






Nach dem köstlichen Mittagsmahl, das die Navigatorin und Köchin in Personalunion gezaubert hat, musste nun endlich mal geprüft werden, wie nass das Wasser ist.



Die Hunde voraus, musste auch Herta mal versuchen, wie das Wasser nun so ist.

Na wenn, dann gleich anständig. Eine Welle hat meine Liebste kräftig durchnässt.



In einer Blumenwiese sucht unsere Ivonn Snow Star...

Nach was eigentlich?

Keine Ahnung, aber ich finde, ein nettes Foto und eine Erinnerung an meine Ivonn.
Bald fahren wir weiter um nun endlich nach Sizilien überzusetzten.

weiter... nach Sizilien 2004