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Private Reiseberichte - der Weg ist das Ziel
Letztes Update: 01.02.2022
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Sizilien 2004
Die Anfahrt zum Fährhafen verläuft ohne Probleme. Nun noch die Tickets besorgen. Ein aufdringlicher Italiener will uns zu einem bestimmten Ticketschalter dirigieren. Ich gehe jedoch zu meinem Favoriten und erhalte dort (Englisch ist kein Problem) rasch ein 2Way-Ticket um ungefähr 62 €.

Also nichts wie ran an die Fähre. Wir warten nur wenige Minuten in der Schlange und schnell finden wir uns im Bauch der Fähre wieder. Herta ist müde und macht Siesta, während ich die Fähre erkunde und neugierig über das Wasser nach Messina blicke.

In Messina angelegt, winden wir uns durch den wahrlich gigantischen Verkehr. An den Ampelkreuzungen werden die Autos von Fensterputzer bedrängt. Alle wollen sich ein paar Cent verdienen. Taschentücher, Zigaretten, Andenken u.v.m wird feilgeboten.
Die Motorroller zwängen sich durch jede noch so kleine Lücke um als erste bei Grün in die Kreuzung einzufahren. Ich muss mit dem breiten WOMO höllisch aufpassen, dass ich da keinen von den Dränglern anfahre.
Endlich haben wir Messina hinter uns und ziehen auf der Autobahn wieder Richtung Süden.

Wir fahren von der Autobahn ab und gondeln mehrer Kilometer an der Küstenstraße, wo Ort an Ort grenzt, zurück nach Ali Therme. Dort soll ein Wasserhahn zu finden sein.

Am Nachmittag entschließen wir uns das mittelalterliche Dorf Ali zu besuchen. Das Dorf liegt auf knapp 1000m Seehöhe.

Hoch über dem Meer entdecken wir einen Parkplatz mit viel Grün direkt am Abhang mit phantastischer Aussicht. Es ist in der Zwischenzeit schon dunkel geworden und so beschließen wir hier zu übernachten.

Zeitig am Morgen weckte uns dieser tolle Sonnenaufang.
Nun fahren wir noch wenige hundert Meter den Berg hinauf und finden uns plötzlich auf einem kleine Dorfplatz wieder. Gegenüber der Platzeinfahrt steht eine nicht gerade kleine Kirche mit schönen Reliefs.
Rund um den Dorfplatz ist überall Parkverbot, aber niemand kümmert sich darum, auch nicht die Polizei. Wir quetschen unser WOMO an den Rand des Platzes und entern ein kleines Cafe gegenüber. Es ist gerade mal 8 Uhr, aber der Laden ist voll mit laut diskutierenden Sizilianern.
Wir ergattern zwei Plätze an der Theke und und bestellen zwei Espressi. Die Chefin schaut mich fragend an und sagt “Coretto”. Ich drauf: “si si”.
Der Grappa in der Tasse war besser eingeschenkt wie der Cafe und das ganze schmechte wirklich lecker.
Nach einem Platzwechsel hat Herta dann versehetlich meinen Coretto ausgetrunken und kam aus Husten fast nicht mehr heraus und alle lachen.
Hier eine Papageienblume und das im Februar
Nach dem anregenden Morgenkaffee und einer kleinen Runde durch das alte Dorf mit seinen aus bunten Fließen hergestellten Straßenschildern und Hausnummern gehen wir wieder zurück zu unserem WOMO, wo unser Hunde auf uns warten.

Beim Hochfahren habe ich schon über die vielen Serpentinen gestöhnt. Nun haben wir sie gezählt. Sage und schreibe mehr als 35 Serpentinen kurvten wir nun wieder talwärts.

Jetzt in der Früh ist hier etwas mehr Verkehr und ich muss wegen der Enge der Straße mehrmals weit an den Rand fahren, um den Gegenverkehr vorbei zulassen.
Unten angekommen haben wir bei dem Wasserhahn unseren Tank aufgefüllt. Auch hier ist es so schmal, dass zwei Fahrzeuge kaum aneinander vorbei kommen.
Wenn man Glück hat kriegt man ganz unten einen Parkplatz, muss dann aber den Wasserkanister weit schleppen.
Hier die Durchfahrt unter der Eisenbahn um wieder in den Küstenort Ali Therme zu kommen. Diese ist jedoch so niedrig, dass anscheinend schon mehrere Fahrzeuge oben angestreift sind. Höhere WOMO´s kommen hier sicher nicht durch.
Und nun wieder weiter nach Nizza di Sizilia.

Wir stellen unser WOMO an den Strand und laufen mit den Hunden eine ansehnliche Strecke.

Einige Sizilianer sehen uns kopfschüttelnd zu, weil wir ohne Schuhe im Sand und ins Wasser laufen.

Ein Flüsschen, mit derzeit wenig Wasser, kommt unter den Pfeilern der Autobahn hervor und hat irgenwann bei Hochwasser dieses Auto mitgebracht, das wahrscheinlich bis zur totalen Verrostung hier liegen bleibt.

Und unsere Aidy versucht sich zum Mittelpunkt der Erde zu buddeln.

In einen Supermercato im Ort füllen wir unser Lebensmittel und Getränke auf. Auch ein köstlicher Schinken ist dabei.
Es zieht uns wieder weiter. An Siracus vorbei, erreichen wir bald Calabernardo.

Bei der Zufahrt sehen wir wieder eine wilde Deponie. Das ist anscheinend hier so üblich. Irgendwer stellt eine Müllsack hin, der nächste stellt seinen Müll dazu und bald wächst der Müllberg kräftig an.

Der Kreisel in Calabernardo bringt uns an den im WOMO-Führer beschriebenen Küstenabschnitt.
Hier sollen entlang der Straße mehrere Stellplätze möglich sein und am Ende des Lungomare soll ein toller Sandstrand mit einfließendem kleinen Flüßchen sein. Leider ist der Zugang zu diesem Sandstrand gesperrt.

Obwohl wir neben Müll stehen mussten, haben wir hier wegen der schon fortgeschrittenen Dunkelheit übernachtet.
Wir haben genug. Der viele Müll macht uns sehr zu schaffen.
So fahren wir wieder zurück Richtung Norden, möglichst an der Küste entlang, bis wir nach Cassibile kommen.
Hier biegen wir in eine Sommersiedlung hinein und entdecken einen einsamen und ruhigen Stellplatz, wo wir dann doch zwei Tage bleiben. Ausser zwei Hunden, die einmal neugierig vorbeischauen, bleiben wir hier komplett alleine. Die Sonne knallt auf uns herunter und am Abend haben wir rote Nasen.

Neben super gepflegten Grundstücken stehen wir ganz einsam am Strand.

Unsere Aidy ist auf Eidechsenjagd.
Auf der Autobahn geht es wieder vorbei am Etna, der sich in Wolken hüllt.

Bei Ali Therme machen wir noch einmal Station um Mittag zu essen und Siesta zu halten.

Ein ausgiebiger Strandlauf ist natürlich auch auf dem Programm.

Der schwarze Sand ist von der Sonne angenehm warm geworden und die Hunde freuen sich über die Bewegung.